SA8000 – Social Accountability International, SAI

Die Norm SA8000 (Social Accountability 8000) ist ein von der amerikanischen Nichtregierungsorganisation Social Accountability International (SAI) entwickelter Sozialstandard für die Auditierung und Zertifizierung von Arbeitsbedingungen und Arbeitnehmerrechten in Produktions- und Dienstleistungsunternehmen.

SAI ist eine gemeinnützige Organisation, die auf Freiwilligkeit basierende verifizierbare Sozialstandards entwickelt, implementiert und beaufsichtigt. Sie wurde vom „Council on Economic Priorities“, einem Forschungsinstitut über Corporate Social Responsibility, welches von 1969 bis 2001 existierte, gegründet.

1996 hat SAI einen internationalen Multi-Stakeholder-Beirat einberufen, um „Social Accountability 8000“, einen freiwilligen Arbeitsplatzstandard zu entwickeln. Der Beirat umfasst Experten aus Gewerkschaften, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen (NRO), die unterschiedliche Fachgebiete abdecken und sich bei der Ausarbeitung von Standards auf einen Konsens festlegen müssen. Jährlich findet eine SAI Konferenz zum Austausch von CSR Praktiken der Stakeholder statt.

Der SA8000 Standard wurde 1997 ins Leben gerufen und ergänzt vorhandene Managementsysteme wie ISO 9000 oder ISO 14000. Er basiert auf den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der UN-Menschenrechtscharta und der UN-Kinderrechtskonvention.

Als weltweit anerkannter  Standard  für  Sozialmanagementsysteme gewährleistet SA8000 eine unabhängige und transparente Überprüfung von Arbeitsbedingungen.

SA8000 umfasst neun Themenbereiche mit den folgenden Hauptforderungen:

•    Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit,

•    Gewährleistung von Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz,
•    Garantie zur Organisationsfreiheit und das Recht auf kollektive Verhandlungen,

•    Verbot von Diskriminierung und Strafmaßnahmen,

•    Wöchentliche Maximalarbeitszeit von 48 Stunden, zusätzlich wöchentlich maximal 12 Überstunden auf freiwilliger Basis,

•    Ausreichende Lohnzahlung,

•    effiziente Managementsysteme

SA8000 umfasst sowohl Leistungsanforderungen mit Beschreibungen der geplanten qualitativen sozialen Verbesserungen als auch Prozessanforderungen mit der Definition von Instrumenten und Methoden, welche die Einhaltung der Leistungskriterien sicherstellen und dokumentieren sollen.

Eine Zertifizierung mit dem SA8000 Standard erfolgt in sechs Schritten:

•    Voraudit (optional):  Auditoren führen eine Vorbeurteilung durch. Sie stellen dabei fest, ob und welche Anforderungen der Norm im Unternehmen bereits umgesetzt sind

•    Dokumentationsprüfung: Im Rahmen des Audits wird ermittelt, inwieweit die Dokumentation der Sozialstandards im Unternehmen bereits dem SA8000 entspricht.

•    Zertifizierungsaudit: Wirksamkeitsprüfung der Sozialstandards durch die Auditoren

•    Zertifikatserteilung: Bescheinigung der Normenkonformität gemäß SA8000

•    Überwachungsaudits

•    Re-Zertifizierung: nach drei Jahren zur kontinuierlichen Fortsetzung des Verbesserungsprozesses

Die Zertifizierung erfolgt durch unabhängige Gutachter.
Der SA8000 Standard bezieht sich explizit auf die Bewertung von Strategien zur Umsetzung sozialer Verantwortung in Produktions-und Dienstleistungsunternehmen. Er basiert auf international anerkannten und verbindlichen Standards zur Anerkennung der Menschenrechte sowie des Arbeits-und Gesundheitsschutzes.

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15 West 44th Street, 6th Floor
New York, NY 10036
USA

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