FWF (Fair Wear Foundation)

Labelgeber ist die Fair Wear Foundation (FWF), eine Stiftung, die in den Niederlanden beheimatet ist. Im obersten Gremium der Organisation sitzen Vertreter von Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und Handels- sowie Herstellerorganisationen.

Mitglieder sind etwa 80 Textilunternehmen, die etwa 120 Marken repäsentieren. Die FWF ist in 15 Produktionsländern in Europa, Afrika und Asien aktiv.

Ziel der Sozialstandardinitiative ist, weltweit die Arbeitsbedingungen der Arbeiter in Unternehmen der Textilindustrie zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Betrieben, in denen Textilien genäht werden.

Textilunternehmen, die bei der Fair Wear Foundation (FWF) Mitglied werden wollen, müssen einen Managementplan aufstellen der beschreibt, wie das Unternehmen die Geschäftspraktiken anpassen will, um das Ziel besserer Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette Schritt für Schritt umzusetzen. Sie verpflichten sich, den Verhaltenskodex der FWF einzuhalten.

Die Anforderungen des Sozialstandards richten sich nach den Kernarbeitsnormen der ILO (International Labour Organization). Dazu gehört beispielsweise, dass Zwangsarbeit ausgeschlossen wird, keine Kinder unter 15 Jahren beschäftigt werden, die Arbeiter Versammlungsfreiheit genießen, Mindestlöhne gezahlt werden, sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz gewährleistet ist.

Die Mitgliedsunternehmen erfassen den aktuellen Stand der Arbeitsbedingungen und legen die Lieferanten und Unterlieferanten in der Konfektion offen. Der Plan zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen muss konkrete Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung enthalten.

Die FWF begleitet die Unternehmen bei der Aufstellung des Plans. Die Unternehmen müssen Kontrollsysteme für ihre Subunternehmern einführen, um zu kontrollieren, ob die festgelegten Arbeitsstandards eingehalten werden. Nach einem Jahr müssen 40% der Nähfabriken angeschlossen sein, nach zwei Jahren 60% und nach drei Jahren mindestens 90%.

Die FWF prüft auf drei Ebenen.
In den Mitgliedsunternehmen führt sie nach einem Jahr jährlich angekündigte Audits durch, kontrolliert das Managementsystem und führt Interviews mit den Verantwortlichen.
Im Vorfeld von Fabrikbesuchen befragen FWF-Kontrolleure Arbeiter in Ihrem privaten Umfeld, um auf Missstände aufmerksam zu werden. Auch Gewerkschafts- oder Arbeitervertreter werden befragt und in die Abschlussbesprechungen der Audits eingebunden. In den Fabriken werden Dokumente geprüft und Interviews geführt. Innerhalb von drei Jahren kontrolliert die FWF Fabriken, die insgesamt mindestens 10% der Produktion des Modeunternehmens repräsentieren.
Ein Beschwerdesystem für die Arbeiter vor Ort dient als Sicherheitsnetz, um auf Missstände aufmerksam zu werden.

In einem öffentlichen Bericht werden die Fortschritte des Unternehmens durch die FWF dokumentiert und Hinweise für Anpassungen gegeben, die umgesetzt werden müssen.

Bei Verstößen gegen die Kriterien wird versucht, die Missstände zu beseitigen. Wenn dies nicht gelingt, wird das Unternehmen aus der FWF ausgeschlossen.

Kontakt

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Fair Wear Foundation

Koningin Wilhelminaplein 13
1062 HH Amsterdam
Niederlande

+31 (0)20 4084255

info(at)fairwear(dot)org www.fairwear.org