DLG-Nachhaltigkeitsstandard

Das DLG-Zertifikat Nachhaltige Landwirtschaft – zukunftsfähig ist ein Zertifizierungssystem zur Bewertung von Nachhaltigkeitsleistungen landwirtschaftlicher Betriebe. Aktivitäten der Betriebs in Bezug auf ökologische und soziale Verantwortung werden im Rahmen eines integrierten Umwelt- und Qualitätsmanagements auf der Ebene der Geschäftstätigkeit des Betriebs sowie Weiterverarbeitung und Vermarktung systematisiert, bewertet und fortgeschrieben. Die Kriterien sind unabhängig entwickelt worden; die Prüfung muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Das DLG-Zertifikat 'Nachhaltige Landwirtschaft – zukunftsfähig' wurde von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V.) in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg als ein Zertifizierungssystem für Nachhaltigkeitsmanagement in landwirtschaftlichen Betrieben entwickelt.

Das Vorhaben wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Mit dem System werden landwirtschaftliche Betriebe anhand ökologischer, ökonomischer und sozialer Indikatoren bewertet. Die Indikatoren bewerten die Wirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt und machen Aussagen zur Wirtschaftlichkeit und zu sozialen Aspekten.

Auf Basis dieser Wirkungsanalyse wird das DLG-Zertifikat Nachhaltige Landwirtschaft – zukunftsfähig vergeben. Ziel des Zertifikats ist die Verbreitung des Nachhaltigkeitsprinzips in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelkette mit den Aspekten:

•    Schutz von Boden, Wasser, Luft und Biodiversität,

•    Verbesserung der Klimawirkungen und Energieeffizienz,

•    Optimierung von Düngung und Pflanzenschutz,

•    Stärkung von Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit,

•    Fortbildung von Betriebsleitern und Beschäftigten,

•    Lebensmittelsicherheit und Hygiene.

Das System stellt eine einheitliche Methode für die Bewertung von Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zur Verfügung. Sie wird für die Erzeugung von Energiepflanzen ebenso angewendet, wie für Lebens- und Futtermittel und kann für konventionelle und ökologisch wirtschaftende landwirtschaftliche Betriebe angewandt werden.

Handlungsfelder des Nachhaltigkeitsmanagements in der Landwirtschaft sind vor diesem Hintergrund:

•    Optimierung von Produktionsprozessen im Hinblick auf den effizienten Einsatz von Betriebsmitteln und die Wirtschaftlichkeit der Produktion,

•    Risikomanagement in den Bereichen Produkt- und Umwelthaftung,

•    Qualitätssicherung und Lebensmittelsicherheit erzeugter Produkte,

•    Minimierung  von  Auswirkungen  der  landwirtschaftlichen  Produktion auf die natürliche Umwelt und Schonung natürlicher Ressourcen,

•    „Umfeldmanagement“: Kommunikation mit Anspruchsgruppen, wie den Abnehmern  erzeugten  Produkte,  Behörden  und  der  Gesellschaft  allgemein sowie

•    Sicherung der Rechtskonformität der Produktion.

Die  Nachhaltigkeitsanalyse unterstützt vor allem zwei Funktionsbereiche im Management landwirtschaftlicher Betriebe:  die Produktionssteuerung/Risikomanagement und das ‚Umfeldmanagement‘, d. h. die Kommunikation mit Akteuren wie Abnehmern, Verpächtern und Banken. Für die Produktionssteuerung erhält der Landwirt eine detaillierte Auswertung der Indikatoranalyse, für das Umfeldmanagement das Nachhaltigkeitszertifikat und einen betrieblichen Nachhaltigkeitsbericht. Im Rahmen einer so genannten Sustainable Supply Chain Management (Nachhaltiges Management in der Versorgungskette) soll die Produkt- und Prozessqualität sowie die Lieferqualität auf den Erzeugungs- und Verarbeitungsstufen verbessert, negative Umweltwirkungen verringert und ökologische und ökonomische Risiken minimiert werden.

Für die Nachhaltigkeitsanalyse wird ein Indikatorenset aus über 20 Indikatoren der Bereiche Ökologie, Ökonomie und Soziales genutzt, das die Balance zwischen Wertschöpfung und der Umwelt- und Sozialwirkung des Betriebes darstellt. Das Indikatorenset umfasst sowohl in der Landwirtschaft etablierte Indikatoren, wie den Humus- Phosphor- und Stickstoffsaldo, als auch neu entwickelte, wie die Indikatoren Treibhausgasemissionen und den Agrobiodiversitätsindikator. Für die Betriebszertifizierung werden den Indikatoren Zielwertbereiche zugewiesen, anhand derer der Nachhaltigkeitsstatus des Betriebes ermittelt wird. Mit einer Soll-Ist Analyse zwischen Indikator-Zielwertbereichen und Indikator-Betriebswerten werden das Nachhaltigkeitsprofil des Betriebes ermittelt und Aussagen über die Nachhaltigkeitsleistungen des Betriebes getroffen.

Die Zertifizierungsschritte im einzelnen sind:

•    Datenaufnahme und Auditierung,

•    Prüfungsauswertung,

•    Zertifizierung/Zeichenvergabe,

•    Wiederholungsprüfung.

Das Zertifikat wird verliehen, wenn der Betrieb die gesetzlichen Bestimmungen einhält, Qualitätssicherung in der Produktion betreibt und die Zielwertbereiche der Nachhaltigkeitsindikatoren erfüllt. In jeder Säule (Ökologie, Ökonomie, Soziales) müssen im Mittel aller Indikatoren mindestens 0,75 von einem Punkt erreicht werden. Das Zertifikat hat eine dreijährige Gültigkeit. Die Anforderung an die betriebliche Qualitätssicherung ist dann erfüllt, wenn ein anerkanntes Qualitätssicherungssystem angewendet wird. Ist dies nicht der Fall, wird zusätzlich zum Indikatorencheck eine Kriterienliste Qualitätssicherung geprüft. Nach einem dreijährigen Turnus wird eine Wiederholungsprüfung durchgeführt, in der die Nachhaltigkeitsauditierung und die Zeichenvergabe wiederholt werden.

Kontakt:
DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V.)
Eschborner Landstraße 122
60489 Frankfurt
Telefon: +49(0)69 247880
Fax: +49(0)69 24788110

Mail: info(at)DLG(dot)org
Web: http://www.nachhaltige-landwirtschaft.info

Kontakt

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