FSC (Forest Stewardship Council)

Der Forest Stewardship Council (FSC) ist eine 1993 gegründete internationale, gemeinnützige Organisation mit Arbeitsgruppen in über 80 Ländern. Er besteht aus Vertretern von Umweltorganisationen, Sozialverbänden, Interessensvertretern indigener Völker, Gewerkschaften und Unternehmen und hat maßgebliche Standards im Bereich der nachhaltigen Holzwirtschaft gesetzt. Es handelt sich um einen Managementstandard, der zu ökologischen und sozialen Verbesserungen beim Anbau und bei der Verarbeitung von Holz beitragen will.

Um einen Ausgleich zwischen Umweltinteressen, sozialen Ansprüchen und den wirtschaftlichen Erwartungen an den Wald zu erreichen, besteht der FSC aus drei entsprechenden Kammern, die sich jeweils in eine nördliche und südliche Teilkammer aufgliedern. Jedes Mitglied muss sich bei Aufnahme in den FSC für eine dieser Kammern entscheiden. Jede Kammer hält 33,3 Prozent Stimmenanteil bei Abstimmungen, unabhängig davon, wie viele Mitglieder eine Kammer hat. Bei Entscheidungen soll immer ein Konsens zwischen den drei Kammern gesucht werden. Damit soll verhindert werden, dass beispielsweise wirtschaftliche Interessen zu Lasten von Ureinwohnern durchgesetzt werden. Nationale FSC-Initiativen sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut.

Das FSC-Label will die umweltgerechte, sozial verträgliche und ökonomisch sinnvolle Bewirtschaftung von Wäldern fördern. Wald soll als Ökosystem gesichert werden und trotzdem eine langfristige Nutzung von Holz möglich machen.

Den Rahmen der FSC-Zertifizierung setzen die zehn Prinzipien des Forest Stewardship Council (FSC), die für alle Wälder der Erde gelten.

Prinzip 1: Einhaltung der Forstgesetze sowie der FSC-Prinzipien
Prinzip 2: Langfristige Besitzansprüche und Nutzungsrechte an Land- und Forstressourcen sollen klar definiert, dokumentiert und rechtlich verankert sein.
Prinzip 3: Wahrung der Rechte indigener Völker
Prinzip 4: Die Waldbewirtschaftung soll das soziale und ökonomische Wohlergehen der im Wald Beschäftigten und der lokalen Bevölkerung langfristig erhalten oder vergrößern.
Prinzip 5: Ökonomische Effizienz und Produktvielfalt
Prinzip 6: Gewährleistung von Biodiversität, Schutzfunktionen des Waldes und Landschaftsschutz
Prinzip 7: Erstellung und Umsetzung eines Bewirtschaftungsplanes
Prinzip 8: Kontrolle durch angemessene Dokumentation und Bewertung der Nachhaltigkeit
Prinzip 9: Erhaltung von Wäldern mit hohem Schutzwert
Prinzip 10: Plantagen können als Ergänzung zu naturnaheren Bewirtschaftungsformen soziale und ökonomische Vorteile liefern und den Druck auf so genannte „Naturwälder“ mindern.

Im Rahmen dieser Prinzipien werden für jedes Land jeweils eigene nationale FSC-Standards entwickelt, die an spezifische ökologische, wirtschaftliche und soziale Gegebenheiten angepasst sind.
Für die Überprüfung der Betriebe lässt der FSC Zertifizierungsorganisationen zu und kontrolliert diese regelmäßig. Forstbetriebe können sich an einen dieser Zertifizierer wenden und sich die Einhaltung der Kriterien bestätigen lassen. Ein Gutachter überprüft vor Ort, wie der Wald bewirtschaftet wird und erstellt einen Bericht. Dieser wiederum wird von unabhängigen Experten kontrolliert, die nicht bei der Zertifizierungsorganisation angestellt sind.

Der FSC besteht nicht auf einer sofortigen hundertprozentigen Erfüllung der FSC-Prinzipien, sondern verpflichtet die Labelnehmer, bei geringen Abweichungen von den Kriterien diese in einem bestimmten Zeitrahmen zu beseitigen. Verläuft die Prüfung positiv, wird das Zertifikat für fünf Jahre ausgestellt. Durch jährliche Folgeprüfungen wird sichergestellt, dass der FSC-Standard eingehalten wird.

Weiterverarbeitende Betriebe müssen ebenfalls FSC-zertifziert sein, um ihre Produkte als FSC-Ware vermarkten zu können. Für sie gilt weltweit der FSC-Standard zur Produktkettenzertifizierung. Darin wird besonders die Rückverfolgbarkeit von Materialien in und zwischen Unternehmen geregelt. Jedes Unternehmen, das mit der Verarbeitung und dem Handel des Produkts befasst ist, muss sich nach den Standards zertifizieren lassen.

Das FSC-Label existiert in drei Variationen:

•    FSC Pure: FSC-Produkte aus 100% FSC-Holz. 

•    FSC Mix: Produkte, bei deren Herstellung FSC-Holz und Holz aus kontrollierten Quellen oder Recyclingmaterial verwendet wurde. Holz aus illegalen Quellen, Raubbau oder nicht nachweisbaren Quellen ist bei dieser Mischung ausgeschlossen. 

•    FSC Recycling: Produkte mit dem FSC-Recycling-Label stehen für den Einsatz von Recycling-Material. Die Verwendung von Recycling-Material entlastet Wälder und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur vernünftigen Verwendung von Holz.

Das Zertifikat bezieht sich ausschließlich auf die Holzerzeugung und schreibt vor, welche ökologischen und sozialen Minimumstandards bei der Bewirtschaftung von Wald eingehalten werden müssen. Die Zertifizierung berücksichtigt auf diese Weise das Qualitäts- und Umweltmanagement entlang der gesamten Verarbeitungs- und Handelskette vom Wald bis zum Großhandel. Der Standard wird alle fünf Jahre an neue Entwicklungen angepasst.

Kontakt

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Verein für verantwortungsvolle Waldwirtschaft e.V.

Merzhauser Str. 183
79100 Freiburg

+49 (0)761 386 53 50

info@fsc-deutschland.de www.fsc-deutschland.de