Responsible Care

Responsible Care (RC) ist eine weltweite Initiative der chemischen Industrie. Responsible Care richtet sich an die Verantwortung von Chemieunternehmen zur nachhaltigen Produktion.

Sie wurde 1985 in Kanada ins Leben gerufen. In Europa wird RC durch den Verband der Europäischen Chemischen Industrie (Cefic) koordiniert. In Deutschland läuft ein RC-Programm seit 1991 und wird vom Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI) umgesetzt, der 2006 die sogenannte Declaration of Support unterschrieb.

Die Responsible Care Global Charter enthält neun Schlüsselelemente:

•    Die internationalen Responsible Care – Prinzipien verpflichten Unternehmen und nationale Verbände, unter anderem auf folgenden Gebieten zusammenzuarbeiten: Ständige Verbesserung der Kenntnisse über Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit sowie der Leistungsfähigkeit der Technologien, Verfahren und Produkte während ihres gesamten Lebensweges; effiziente Nutzung von Rohstoffen und Verminderung von Abfall; Berichterstattung über Leistungen, Probleme und Erfolge.

•    Umsetzen der internationalen Anforderungen in die nationalen Responsible Care Programme u.a. mit  den Grundsätzen: Entwicklung und Umsetzung von Leitlinien, die von Mitgliedsunternehmen unterschrieben werden; Einführung von praxisnahen Umsetzungshilfen etwa durch Systeme, Kodices, Leitlinien oder Leitfäden, um Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Leistung zu begleiten; Entwicklung von Leistungskennzahlen, mit denen Verbesserungen gemessen werden können; Kommunikation mit interessierten Kreisen innerhalb und außerhalb des Chemieverbandes; Erfahrungsaustausch über Best Practices; Ermutigung aller Mitgliedsunternehmen, sich zu Responsible Care zu verpflichten und sich daran aktiv zu beteiligen; Einführung und Anwendung von Verfahren, mit denen Mitgliedsunternehmen die Umsetzung der messbaren Bestandteile von Responsible Care prüfen können.

•    Verpflichtung zur Förderung von Nachhaltiger Entwicklung mit verbesserter Leistung, erweiterten wirtschaftlicher Möglichkeiten, der Entwicklung innovativer Technologien und weiteren Lösungsansätzen für gesellschaftliche Probleme, Verstärkung des Dialogs mit Stakeholdern, die Förderung eines verlässlichen Chemikalienmanagements durch die Weitergabe von Expertise zur fachgerechten Handhabung von Chemikalien (Capacity building).

•    Leistungen kontinuierlich verbessern und darüber berichten, indem von jedem nationalen Verband Daten zu verbindlichen Leistungskennzahlen in den Bereichen Sicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz ermittelt, zusammengestellt und veröffentlicht werden.  

•    Das Management chemischer Produkte weltweit verbessern –Product Stewardship – durch ein verbessertes, weltweit gültiges Programm für die Bewertung und das Management der Risiken und des Nutzens von Chemikalien.

•    Responsible Care in der Wertschöpfungskette der Chemischen Industrie unterstützen und fördern, den Dialog mit ihren Geschäftspartnern und anderen Stakeholdern zu verstärken, mehr Transparenz zu schaffen sowie Kenntnis und Verständnis über den Umgang mit Chemikalien zu erweitern.

•    Nationale und internationale Responsible Care Governance-Prozesse aktiv unterstützen um sicherzustellen, dass die Mitglieder ihrer Rolle als verlässliche Partner für die gemeinsame Umsetzung von Responsible Care nachkommen.

•    Angemessene Ressourcen für eine wirkungsvolle Umsetzung von Responsible Care bereitstellen.

Laut Jahresbericht 2009 des Verbands der Chemischen Industrie sind die derzeitigen und aus der Global Charter abgeleiteten deutschen Leitlinien zu Responsible Care:

•    Sicherheit und Schutz von Mensch und Umwelt sind von fundamentaler Bedeutung. Deshalb sind von den Unternehmensleitungen Richtlinien für verantwortliches Handeln zu formulieren, die sich an diesem übergeordneten  Grundsatz  orientieren. Außerdem  sind  die  Maßnahmen  und Verfahren  zu  definieren, mit denen diese Vorgaben vom Unternehmen und seinen Mitarbeiter in die betriebliche Praxis umgesetzt und regelmäßig auf neue Anforderungen überprüft und gegebenenfalls entsprechend angepasst werden.   

•    Die Unternehmen stärken bei ihren Mitarbeiter das Bewusstsein für Sicherheit und Umwelt. Sie schärfen deren  Blick  für  mögliche  Umweltbelastungen  durch  Produkte  oder  durch  den  Betrieb  der  Anlagen.

•    Die Unternehmen der chemischen Industrie respektieren das Bedürfnis der Öffentlichkeit nach Transparenz  in  Zusammenhang  mit  Produkten,  Verfahren  und  Aktivitäten  und  gehen konstruktiv darauf ein.

•    Die Unternehmen der chemischen Industrie verbessern beständig die Sicherheit ihrer Produkte: bei der Rohstoffauswahl,  bei  Herstellung,  Lagerung,  Transport,  Vertrieb,  Anwendung,  Verwertung  und bei der Entsorgung. Sie berücksichtigen Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltaspekte sowohl bei der Entwicklung neuer Produkte und Produktionsverfahren als auch im Dialog mit Abnehmern, Weiterverarbeitern und Anwendern.       

•    Die  Unternehmen  der  chemischen  Industrie  informieren  im  Rahmen  ihrer  Produktverantwortung zu Vorschriften über den sicheren Transport, die Lagerung, die sichere Anwendung, Verwertung und Entsorgung  ihrer  Produkte.  Dies  gilt  besonders  gegenüber Abnehmern, Weiterverarbeitern  und Anwendern.

•    Die Unternehmen der chemischen Industrie erweitern kontinuierlich das Wissen über ihre Produkte und Verfahren, besonders im Hinblick auf mögliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt in allen Phasen des Lebenszyklus.     

•    Die  Unternehmen werden ungeachtet der wirtschaftlichen Interessen die Vermarktung von  Produkten  einschränken oder deren Produktion einstellen, falls nach den Ergebnissen einer wissenschaftlichen Risikobewertung die Vorsorge zum Schutz vor Gefahren für Gesundheit und Umwelt dies erfordert.

•    Die Unternehmen der chemischen Industrie betreiben sichere Produktionsanlagen. Treten dennoch Gefahren für die Gesundheit oder die Umwelt erkennbar auf, leiten die Unternehmen unverzüglich die erforderlichen Maßnahmen ein, arbeiten eng mit den Behörden zusammen und informieren die Öffentlichkeit.   

•    Die chemische Industrie bringt ihr Wissen und ihre Erfahrung aktiv in die Erarbeitung praxisnaher und wirkungsvoller  Gesetze, Verordnungen, Normen und Standards ein, um den Schutz von Mensch und Umwelt nachhaltig zu gewährleisten.        

•    Die Unternehmen der chemischen Industrie betreiben und fördern den Dialog mit ihren Stakeholdern.

•    Die Unternehmen der chemischen Industrie unterstützen das nationale Responsible Care-Programm. Zur Erfüllung seiner Anforderungen stellen sie ausreichende Ressourcen für die Umsetzung im Unternehmen bereit.

Responsible Care richtet sich an die Verantwortung von Chemieunternehmen zur nachhaltigen Produktion. Die RC-Leitlinien des Verbands der chemischen Industrie beziehen sich in ihrer Relevanz insbesondere auf die Ebene der Unternehmensführung. Empfehlungen beziehen sich auf die Unternehmensverantwortung, auf das betriebliche Umweltmanagementsystem, die Fort-und Weiterbildung der Beschäftigten sowie die Kommunikation des Unternehmens mit seinen Stakeholdern und gesellschaftlichen Anspruchsgruppen.

Kontakt

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Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI)

Mainzer Landstraße 55
60329 Frankfurt am Main

+49 (0)69 255 60

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