Fairtrade-Programme
Kakao, Zucker, Baumwolle
Vergeben in: |
Weltweit
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Vergeben von: | TransFair e. V. |
Kategorie: | Kategorienübergreifend |
Produkte: |
Schokolade, Schokoriegel, T-Shirts, Hosen, Hemden, Zucker
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Anzahl der belabelten Produkte: | Etwa 2.000 Fairtrade-Produkte insgesamt |
Mit
kennzeichnen wir Nachhaltigkeitslabel. Diese berücksichtigen ökologische und soziale Aspekte und die ökonomische Tragfähigkeit für zukünftige Generationen.Unsere Bewertung
Es handelt sich um ein anspruchsvolles Label, das wesentlich zu fairen Beziehungen zwischen Handelspartnern und der Einhaltung von sozialen Mindeststandards beiträgt und zusätzlich ökologische Verbesserungen beim Anbau von Baumwolle, Zucker und Kakao anstrebt.
Die Kriterien für die Vergabe des Labels werden von unabhängigen Stellen mitentwickelt, der Vergabeprozess ist transparent. Umfassende und regelmäßige Kontrollen machen das Label glaubwürdig.
Verstößt ein Labelnehmer gegen die Vergabekriterien des Labels, so werden ihm Sanktionen auferlegt. Verbraucher können alle wichtigen Informationen zum Label kostenlos abrufen.
Mehr Informationen
Labelgeber
Labelinhaber ist der Dachverband FLO e. V. (Fairtrade Labelling Organizations International). Er entwickelt die Kriterien für den Fairen Handel. Nationale Siegelorganisationen, wie TransFair e. V. in Deutschland, die Mitglied im Dachverband sind, vermarkten und vergeben das Fairtrade-Siegel.
TransFair e. V. wird von über 30 Mitgliedsorganisationen und Förderern aus Bereichen wie Entwicklungszusammenarbeit, Kirche, Umwelt, Sozialarbeit und Verbraucherschutz getragen, unter anderem von der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V.
Labelziele
Die 2014 eingeführten Fairtrade-Programme sollen es Unternehmen ermöglichen, umfangreiche Abnahmeverpflichtungen für einen oder mehrere Rohstoffe einzugehen, die sie dann innerhalb ihres Sortiments oder im gesamten Unternehmen verwenden. Dadurch soll den Produzenten der Produkte ein deutlich höherer Absatz ermöglicht werden, als bisher. Fairtrade als System soll vor allem die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter verbessern, aber auch eine umweltverträgliche Produktion unterstützen.
Labelvergabe
Nationale Labelorganisationen, wie TransFair e. V. in Deutschland, schließen in ihren Ländern Lizenzverträge mit Unternehmen ab, die dann unter Einhaltung der Bedingungen der Fairtrade-Programme das Label auf ihren Produkten abbilden dürfen.
Bei Baumwolle gilt, dass die Produzenten einen sogenannten Fairtrade-Mindestpreis für die Ware bekommen. Bei Kakao und Zucker werden Marktpreise ausgehandelt. Zusätzlich erhalten die Produzenten immer eine Fairtrade-Prämie, die es ihnen ermöglichen soll, Projekte umzusetzen, die ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen verbessern. Über die Verwendung wird durch die Beschäftigten demokratisch entschieden.
Die Partner der verschiedenen Programme müssen mindestens fünf Prozent ihrer insgesamt benötigten Menge des Rohstoffs zu Fairtrade-Bedingungen beziehen und verpflichten sich, diese weiter auszubauen. Das Label darf nur auf der Verpackung von Produkten abgebildet werden, wenn die für das Produkt benötigte Rohstoffmenge zu 100 Prozent zu Fairtrade-Bedingungen eingekauft wurden. Dabei kommt der sogenannte Mengenausgleich zur Anwendung. Das bedeutet, dass die Menge an Fairtrade-Rohware, die das Unternehmen einkauft, der Menge in den gelabelten Produkten entsprechen muss. Die Unternehmen können die Fairtrade-Rohstoffe nach Bedarf mit nicht zertifizierten mischen und sind nicht verpflichtet, diese bis zum Endprodukt zurückzuverfolgen. Der Fokus der Programme liegt damit im Gegensatz zu den Fairtrade-Labels für Produkte auf der Beschaffung und nicht auf den Endprodukten.
Die Arbeiter müssen unter anderem branchenübliche Tariflöhne oder gesetzliche Mindestlöhne erhalten- je nachdem welche höher liegen. Darüber hinaus müssen unter anderem soziale Grundrechte eingehalten werden und die Arbeiter müssen Gewerkschaften bilden können. Kinderarbeit muss ausgeschlossen werden und der Gesundheitsschutz der Arbeiter muss gewährleistet sein. Für die Verwendung von Pestiziden beim Anbau gelten Regeln, die den verantwortungsvollen Umgang und die Minimierung des Einsatzes betreffen. Wenn die Bauern ökologisch produzieren, wird ein Bonus gezahlt, der die höheren Kosten decken soll.
Die Zertifizierungsgesellschaft FLO-CERT beauftragt Inspekteure, die vor Ort überprüfen, ob bei Produzenten - zumeist Kooperativen - und Händlern die Fairtrade-Standards eingehalten werden und die sozialen, ökonomischen und ökologischen Kriterien erfüllt sind. Die Inspekteure kontrollieren auch, ob die Produzentenorganisationen den festgelegten Mindestpreis für ihre Produkte und die Fairtrade-Prämie ausgezahlt bekommen.
Der Zertifizierungsbericht wird zur Auswertung an FLO-CERT geschickt. Der Entscheidungsprozess über die Vergabe der Fairtrade-Zertifizierung wird von einem unabhängigen Zertifizierungskomitee überwacht. Ob die Kriterien eingehalten werden, wird in jährlichem Rhythmus kontrolliert. Alle drei Jahre muss das Fairtrade-Zertifikat erneuert werden, was mit einer umfangreichen Prüfung verbunden ist.
Kontakt
TransFair e. V.
Remigiusstraße 21
50937 Köln
Tel. +49(0)221 9420400
Fax +49(0)221 94204040